Pilotprojekt Wirkungsanalyse Waldrandaufwertung, 2013

Aufraggeber:
Bundesamt für Umwelt BAFU, Abteilung Arten, Ökosystem und Landschaft, Sektion Wildtiere & Waldbiodiversität

Unsere Leistungen: 
Konzept, Projektleitung, Feldaufnahmen,
Auswertungen und Bericht

Projektkosten:  Fr. 260‘000.-

Die Aufgabe bestand darin an acht Fallbeispielen im Kanton Aargau zu untersuchen, wie sich Waldrandaufwertungen auf die Artenvielfalt auswirken. Ein weiteres Ziel war, die Eignung verschiedener Artengruppen für die Bewertung von Waldrändern und Waldrandeingriffen zu prüfen und zu eruieren, welche Faktoren das Artniveau stark beeinflussen.

Vorgängig zu dieser Studie haben wir in einer Konzeptphase potenziell geeignete Indikator-Artengruppen evaluiert. Grundsätzlich basierte die für die Pilotstudie angewendete Methode auf Paar-Vergleichen von Waldrändern mit und ohne Aufwertungseingriff. Je vier Waldrandpaare lagen im Mittelland und im Jura auf mittleren Waldstandorten. Die untersuchten Waldränder waren mehrheitlich südexponiert, wiesen einen alten Baumbestand auf, und der Ersteingriff lag mindestens acht Jahre zurück.

Ergebnisse: die Waldränder mit hohem Artniveau verfügten über eine artenreiche Umgebung bzw. ein intaktes Einwanderungspotenzial. Ein breiter, besonnter und blütenreicher Krautsaum, Böschungen mit lückiger Vegetation oder eine Magerwiese im Vorland förderten die Artenvielfalt von Insekten und Reptilien. Die Vielfalt der Krautpflanzen und der Gehölzarten war hingegen primär von der Waldgesellschaft abhängig und wurde durch einen Waldrandeingriff wenig erhöht. Für xylobionte Käfer, Holzpilze, Reptilien und Wildbienen waren bestimmte Kleinstrukturen wichtig, für Flechten und Holzpilze alte Bäume und Sträucher. Flechten haben zudem spezielle klimatische Ansprüche, die sich nicht mit denjenigen anderer Arten decken. Abgesehen vom Deckungsgrad der Zielgehölze haben Waldrandeingriffe, welche die Strukturvielfalt am Waldrand erhöhen, nicht in jedem Fall einen positiven Effekt auf die untersuchten Artengruppen.

An dieser Pilotstudie waren verschiedene Fachspezialisten für spezifische Artengruppen beteiligt.

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